Nachhaltige Strategie für Menschen in Not

Sinnvolle Alternative zum geplanten Asylpavillon in Feldbach

Am 17. Oktober 2024 informierte der Gemeinderat Hombrechtikon per Medienmitteilung überraschend, dass er den Bau eines Asyl-Pavillons mit 60 Plätzen für rund 5.7 Mio. Franken plant und dieser in Feldbach erstellt werden soll. Am 9. Februar 2025 bereits soll an der Urne darüber abgestimmt werden.

 

Damit stellt der Gemeinderat die Bevölkerung von Hombrechtikon vor vollendete Tatsachen und stösst die Bewohnerinnen und Bewohner von Feldbach vor den Kopf.

 

Der geplante Pavillon ist nicht nur viel zu teuer und belastet das ohnehin schon negative Budget 2025 der Gemeinde unnötig. Der starre Bau im abgelegenen Feldbach, wo keine Integration der Menschen in Not möglich ist, hat weitere gravierende Nachteile.

Der Asylpavillon mit Platz für 60 Personen soll in Feldbach gebaut werden und 5,65 Mio. Franken kosten. Bild: Gemeinde Hombrechtikon/Schiesser Architektur und Bauingenieur AG
Der Asylpavillon mit Platz für 60 Personen soll in Feldbach gebaut werden und 5,65 Mio. Franken kosten. Bild: Gemeinde Hombrechtikon/Schiesser Architektur und Bauingenieur AG


Warum der Asyl-Pavillon keine Lösung ist

Die IG Zukunft Hombi hat sich intensiv mit den Plänen des Gemeinderates auseinandergesetzt. Folgende Gründe sprechen gegen das Vorhaben:

  • Starres Bauprojekt ohne Flexibilität, 1:1 kopiert von der Gemeinde Gossau ZH.
  • Projekt ohne strategischen Hintergrund
  • zu hohe Kosten (Referenz-Projekt aus Gossau ZH ist halb so teuer)
  • Operative Prozesskosten sind nicht berücksichtigt.
  • Der Terminplan für die Umsetzung (6 bis 12 Monate) ist unrealistisch.
  • Die Konzentration von 60 Geflüchteten an einem Ort in einem engen Bau ist viel zu hoch.
  • Es bestehen keine Abgrenzungsmöglichkeiten für Kulturen, Religionen und Sprachen.
  • Die Integration der Menschen in die Gemeinde Hombrechtikon ist aus Feldbach heraus unmöglich.
  • Alle Support- und Betreuungsfunktionen der Gemeinde befinden sich in Hombrechtikon.
  • Die vom Gemeinderat durchgeführte Standort-Evaluation ist fragwürdig und unvollständig.
  • Zonenfremder Bau: Der Pavillon soll in der höchsten Schutzzone von Feldbach (ISOS) inmitten einer intakten Natur gebaut werden.
  • Es fehlt ein Sicherheitskonzept.
  • Ungleichverteilung: Der kleine Weiler Feldbach mit nicht einmal 500 Einwohnerinnen und Einwohnern soll 15 bis 20 Prozent der Geflüchteten von Hombrechtikon aufnehmen.
  • Verschiedene Stakeholder innerhalb der Gemeinde Hombrechtikon wurden nicht berücksichtigt.
Der Gemeinderat will in einer ISOS-Schutzzone, neben Fussballplatz und Zivilschutzanlage, einen Asyl-Pavillon bauen. Bild: Forum Feldbach
Der Gemeinderat will in einer ISOS-Schutzzone, neben Fussballplatz und Zivilschutzanlage, einen Asyl-Pavillon bauen. Bild: Forum Feldbach

Wir bieten eine sinnvolle Alternative!

Nachhaltige Strategie für Menschen in Not

Die Unterbringung und Betreuung von Geflüchteten ist mehr als nur ein Bauprojekt. Der geplante Asyl-Pavillon in Feldbach wird den Ansprüchen an eine flexible, der Situation angepasste Unterbringung und Betreuung von Menschen in Not sowie deren Integration nicht gerecht. Wir sind überzeugt, dass die Gemeinde Hombrechtikon klare strategische Zielsetzungen braucht, welche die Basis bilden müssen für alle Entscheidungen zu diesem Thema.

 

Strategische Zielsetzungen

Wir erachten folgende strategischen Zielsetzungen als zentral:

  • Strategieentwicklung zur sinnvollen Unterbringung von Menschen in Not als Grundlage für künftige Entscheidungen.
  • Dynamisches Umsetzungskonzept mit einem klaren 3-Phasen-Plan.
  • Örtliche Unterbringung der Menschen in einem sinnvollen Verhältnis zur Bevölkerung.
  • Verbesserung der Integration durch bewusste Standortwahl näher beim Dorfzentrum von Hombrechtikon.
  • Unterkünfte nehmen Rücksicht auf Kulturen, Religionen und Sprachen.

Strategiebasis: 3-Phasen-Plan

Mit unserem durchdachten 3-Phasen-Plan kann die Unterbringung von Menschen in Not zielorientiert, kosteneffizient und nachhaltig erfolgen.


Phase 1: Temporärbau (2025)

Alternativ-Standort 1: Wiese hinter dem Gemeindehaus

  • Qualitativ höherwertiger Temporärbau auf der gemeindeeigenen Wiese hinter dem Gemeindehaus möglich
  • Schnelle Realisierung im 2025 möglich
  • Aktuell laufendes Bauprojekt beim Gemeindehaus vereinfacht den Zugang zu Infrastruktur (Strom, Wasser etc.)
  • zentrale Lage
  • Anschluss an alle Gemeinde-Dienstleistungen
  • Betreuung durch Gemeindepersonal in Gehdistanz möglich.
  • Kostendach von 2,5 Mio. Franken

Alternativ-Standort 2: Altes Schulhaus Dörfli 

  • Qualitativ höherwertiger Temporärbau auf der Wiese hinter dem alten Schulhaus Dörfli möglich
  • schnelle Realisierung im 2025 möglich
  • zentrale Lage
  • Anschluss an alle Gemeinde-Dienstleistungen
  • Betreuung durch Gemeindepersonal in Gehdistanz möglich.
  • Kostendach von 2,5 Mio. Franken

Die Wiese hinter dem Gemeindehaus bietet ausreichend Platz für einen Temporärbau für 30 Personen. Bild: GoogleEarth
Die Wiese hinter dem Gemeindehaus bietet ausreichend Platz für einen Temporärbau für 30 Personen. Bild: GoogleEarth
Alternativ-Standort 1: Simulation Temporärbau hinter dem neuen Gemeindehaus.
Alternativ-Standort 1: Simulation Temporärbau hinter dem neuen Gemeindehaus.

Alternativ-Standort 2: Die Wiese hinter dem alten Schulhaus Dörfli sowie das ehemalige Schulhaus selbst können für Unterkünfte genutzt werden. Bild: GoogleEarth
Alternativ-Standort 2: Die Wiese hinter dem alten Schulhaus Dörfli sowie das ehemalige Schulhaus selbst können für Unterkünfte genutzt werden. Bild: GoogleEarth
Geplant ist ein qualitativ höherwertiger Bau, z. B. mit Giebeldächern.
Geplant ist ein qualitativ höherwertiger Bau, z. B. mit Giebeldächern.


Phase 2: Mieten & Kaufen (2026–2028)

Mieten und Kauf von Liegenschaften nach Bedarf, zum Beispiel:

  • Oetwilerstrasse 30 (Ausbau)
  • Swisscom-Gebäude beim Gemeindehaus
  • Schulhaus Altes Dörfli 
  • Gebäude Fritschi-Areal in Feldbach
Ein Teil des Swisscom-Gebäudes könnte genutzt werden (rote Einzeichnung). Bild: GoogleEarth
Ein Teil des Swisscom-Gebäudes könnte genutzt werden (rote Einzeichnung). Bild: GoogleEarth
Auch das Gebäude auf dem Fritschi-Areal in Feldbach könnte genutzt werden. Bild: GoogleEarth
Auch das Gebäude auf dem Fritschi-Areal in Feldbach könnte genutzt werden. Bild: GoogleEarth


Phase 3: PPP (2026–2030)

Public Private Partnership

  • Durchführen einer gemeinsamen Überbauung mit Privaten, wie es der Gemeinderat bereits selbst angedacht hat.
  • Rückbehalt von ca. 10 bis 15 Wohnungen für Geflüchtete, Asylsuchende und sozial Bedürftige.

Vorteile der Strategie mit 3-Phasen-Plan

  • Die erste Investition wird limitiert auf 2,5 Mio. Franken.
  • Zeitgewinn durch eine rasche Umsetzung möglich (2025).
  • Alleine mit dem Temporärbau können Unterkünfte für bis zu 30 Personen geschaffen werden.
  • Flexible Anpassungs- und Erweiterungsmöglichkeiten anhand der aktuellen Situation im Kanton / in der Gemeinde Hombrechtikon.
  • Die Temporärbauten lassen sich flexibel in Einheiten von 4–8 Personen einteilen. Nationalitäten und Kulturen können berücksichtigt werden.
  • Die Alternativ-Standorte erlauben eine gute Integration (Nähe zu Einkaufsmöglichkeiten, ÖV, Schule usw.)
  • Betreuung durch das Gemeindepersonal in Gehdistanz!
  • Kostenreduktion durch sorgfältige Planung und Engineering (geringere Belastung des Defizit-Budgets 2025)
  • Leerstehende Gebäude können genutzt werden (z. B. altes Schulhaus Dörfli, Swisscom-Gebäude)
  • Nachhaltige und sinnvolle Nutzung von Gemeinde-Liegenschaften durch Partnerschaften.

Was wir vom Gemeinderat fordern

Anlässlich der Präsentation vor dem Gemeinderat am 10. Dezember 2024 platziert:

  • Absage der Urnenabstimmung vom 9. Februar 2025. Das Projekt ist nicht abstimmungsreif!
  • Unterbreitung des Alternativ-Vorschlags «Nachhaltige Strategie für Menschen in Not» an der Gemeindeversammlung vom 19. März 2025.
  • Miteinbezug der IG Zukunft Hombi bei der Strategieentwicklung, Planung und Umsetzung von Massnahmen (Mitwirkung)